2. Suse Netzwerkstatt in Berlin

Wer war dabei?

Am 24.02.  waren in Berlin wieder alle fünf Modellregionen vertreten, einige davon verstärkt durch kompetente Kooperationspartnerinnen, und natürlich die Suse Frauen unseres Bundesverbandes.

Was ist bisher passiert?

Alle Modellregionen haben intensive Bestandsaufnahmen durchgeführt: wer sind die Akteure der Behindertenhilfe vor Ort? Was gibt es an Selbsthilfe  und an Unterstützungseinrichtungen? Wie ist der Stand der Vernetzung?

Überall ist es gelungen, das Thema Suse in der Region bekannt zu machen und – genau wie wir – hatten die Kolleginen den Eindruck, mit Suse offene Türen einzurennen.

Jede Modellregion  weist ihre Besonderheiten auf. Beispielsweise setzt Suse in Ostholstein einen Schwerpunkt im Bereich von Fortbildungsangeboten. Die Suse Frauen in Marburg haben Informationsmaterial für blinde Frauen entwickelt, da dort in der Region viele blinde und sehbehinderte Frauen leben. Der Wetteraukreis und Marburg haben gemeinsam „Suse in Hessen“ auf Landesebene etabliert.

In allen Regionen sind  große Netzwerktagungen in Planung oder bereits durchgeführt.

Was wird kritisch gesehen?

Übereinstimmend wird von der Erfahrung berichtet, dass es aufwendig und schwierig ist, Gelder für Suse aufzutreiben.  Einzig Suse auf Hessenebene hat für eine befristete Zeit Geld für eine halbe Personalstelle erhalten.

Ebenso ist die Finanzierung der Beratung gewaltbetroffener Frauen   wenig gesichert. Es fehlt in der Regel an finanziellen Möglichkeiten für Mobilität bzw. Begleitung, um Beratungstellen  oder andere Hilfsmöglichkeiten aufzusuchen. Darüber hinaus sind beispielsweise Gebärdendolmetscherinnen teuer und längerfristig kaum zu finanzieren.

Wie ist der Ausblick?

Insbesondere das Thema Nachhaltigkeit von Suse rückt mit Blick auf die Zukunft in den Fokus.

Es stellt sich die Frage, wie der Projektzeitraum bis Ende 2016 genutzt werden kann, um tragfähige Strukturen zu entwickeln. Dazu wird vor allem angestrebt, gut funktionierende Kontakte durch Vernetzung aufzubauen.

Auch die Entwicklung von neuen Materialien und der Ausbau des Fortbildungsbereichs wird als nachhaltig und effektiv eingeschätzt.

Ziel von Suse soll vor allem sein, langfristige Veränderungen sowohl in den Fachberatungsstellen und im Hilfesystem zu schaffen genauso wie  langfristige Veränderungen in den Einrichtungen der Behindertenhilfe.