Alle Beiträge von Frauenberatung

Suse-Arbeitstreffen am 25. August im Josefsheim

Es haben sich 4 Arbeitsgruppen gegründet.

Alle, die Interesse haben, können gern dazu kommen.

  1. Frauenbeauftragte in Einrichtungen
    Mittwoch, 7. Oktober um 9.00 im Josefsheim Bigge
  2. Angebote für Männer
    voraussichtlich Freitag, 25. September um 8.00 Uhr im Kreishaus
  3.  Rechtliches
    Dienstag, 29. September um 14.00 Uhr, donum vitae Meschede, Kolpingstraße 2
  4. Informationsveranstaltung für behinderte Frauen
    Donnerstag, 22.Oktober um 15.00 Uhr, Lebenshilfe, Meschede, Jahnstraße 4

Im nächsten Jahr wird die Frauenberatungsstelle wieder ein Treffen in größerer Runde initiieren, um die weitere Vorgehensweise abzustimmen.

Einige weitere Themen wurden ebenfalls gestreift:

Die schwerst mehrfach behinderten Menschen sollten bei den Planungen/Überlegungen nicht vergessen werden.

Im Sinne der Inklusion wäre eine Einbeziehung von Bildungseinrichtungen außerhalb der Behindertenhilfe (z.B. VHS, Familienbildungsstätten) sinnvoll.

Großes Interesse besteht an Präventionsangeboten/Selbstbehauptungskursen (z.B. WenDo, „Ich bin richtig-ich bin wichtig“…).

www.suse-hilft.de ist online!

Pressemitteilung des bff: Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe – Frauen gegen Gewalt e.V. 

 

Frauen und Mädchen mit Behinderungen sind überdurchschnittlich stark von Gewalt betroffen.
Die neue Online-Plattform www.suse-hilft.de informiert bundesweit über Hilfen und Anlaufstellen.

 Etwa jede zweite Frau mit Behinderung erlebt in ihrem Leben sexualisierte Gewalt. Fast doppelt so häufig wie Nichtbehinderte erfahren behinderte Frauen körperliche und psychische Gewalt.  Das hat eine Studie des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Jahr 2012 ergeben. Gewaltbetroffene Frauen mit Behinderungen sollen über ihre Rechte Bescheid wissen und Hilfe bekommen – das ist das Ziel des Projekts „Suse – sicher und selbstbestimmt. Frauen und Mädchen mit Behinderungen stärken“.

Ein neuer Baustein des Projekts ist die Online-Plattform www.suse-hilft.de. Hier finden betroffene Frauen und Mädchen Anlaufstellen in ihrer Region. Wo gibt es bei mir in der Nähe eine Therapeutin, die Gebärdensprache kann? Wo finde ich eine Anwältin, die sich mit dem Thema Behinderung und Gewaltschutz auskennt? Welche Selbstbehauptungstrainerin macht Kurse auch für behinderte Frauen? Welche Materialen in Leichter Sprache zum Thema Gewalt gibt es? Solche Fragen kann suse-hilft.de beantworten.

Für betroffene Frauen und Mädchen, ihre Freund/innen und Angehörige, aber auch Mitarbeiter/innen aus Anti-Gewalt-Arbeit und  Behindertenhilfe beleuchtet die Seite zugleich Hintergründe und Wege aus der Gewalt. Die Webseite ist barrierefrei zugänglich und bietet Texte in schwerer und leichter Sprache sowie Gebärdensprachvideos.

„Dass Beratung und Unterstützung auch für sie da ist, ist vielen Frauen und Mädchen mit Behinderungen nicht bekannt. Suse-hilft.de bestärkt sie darin, sich die passenden Hilfen zu holen“, so Katharina Göpner, Referentin im Projekt Suse. „Frauen mit Behinderungen wissen oft nicht, was Gewalt ist und dass sie sich wehren dürfen. Für sie ist suse-hilft.de eine tolle erste Anlaufstelle. Zum Beispiel wenn sie in Einrichtungen und Heimen leben und diese nicht so einfach verlassen können“, ergänzt ihre Projektkollegin Rebecca Maskos.

Träger des Projekts Suse ist der bff: Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe – Frauen gegen Gewalt e.V.  Suse wird noch bis Ende 2016 von der Aktion Mensch und der Heidehofstiftung finanziert. Der bff ist der Dachverband der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe. Er leistet Aufklärung, Sensibilisierung, Fortbildung und Politikberatung zum Thema Gewalt gegen Frauen und vertritt über 170 ambulante Fachberatungsstellen aus dem gesamten Bundesgebiet.

Dritte Suse-NetzWerkstatt am 11. Juni in Berlin

Am 11. Juni sind wir zum dritten Mal bei der Suse-NetzWerkstatt in Berlin gewesen. Wie bei den letzten beiden Malen haben wir uns mit Vertreterinnen aus anderen Regionen und den Suse-Koordinatorinnen auf Bundesebene getroffen, um uns über Fortschritte und Erfahrungen auszutauschen. Für unsere Modellregion gab es viel zu berichten. Schließlich haben wir ja eine erfolgreiche und gut besuchte Fachtagung zum Thema Behinderung und Gewaltschutz organisiert.

Auch die anderen Modellregionen berichteten von der Umsetzung von tollen Ideen, zum Beispiel wurde ein Dokumentarfilm über ein inklusives Wohnprojekt in Lübeck gedreht oder Infobroschüren über sexualisierte Gewalt an Frauen mit Behinderungen entworfen.

Auch auf der Bundesebene gab es einiges zu berichten: Katharina Göpner und Rebecca Maskos haben sich dafür eingesetzt, dass Menschen mit Behinderung bei der anstehenden Reform des Sexualstrafrechts berücksichtigt werden und planen eine inklusive Kampagne, um Beratungsstellen bei Frauen mit Behinderung bekannter zu machen.

Lange wurde über das neue Bundesteilhabegesetz diskutiert, das Leistungen zur gesellschaftlichen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen aus dem SGBXII in das SGBIX verschiebt. Abschließend war ein Bericht der Vereinten Nationen Thema, der die Umsetzung der Behindertenrechtskonvention in Deutschland bemängelt. Unter anderem wurde bemerkt, dass die Bundesregierung nicht genug für die Wahrung der Rechte von behinderten Mädchen und Frauen unternimmt.

Bericht zum Fachtag „Behinderung und Gewaltschutz“

Über einhundert Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren unserer Einladung zum Fachtag am 6. Mai gefolgt und kamen im großen Sitzungssaal des Kreishauses zusammen. Es waren viele Träger der Behindertenhilfe aus dem ganzen HSK, ebenso Fachleute aus den verschiedensten Bereichen von Politik und Verwaltung. Und wir haben uns sehr darüber gefreut, dass auch die Menschen mit Behinderungen selbst teilnahmen: „Es ist wichtig, mit uns zu sprechen und nicht nur über uns“, so eine Teilnehmerin aus dem Josefsheim Bigge als Expertin in eigener Sache.P1040221x

Inhaltlich begann der Fachtag mit einem kurzen Vortrag über die Lebenssituation von Frauen mit Behinderungen, insbesondere in Bezug auf ihre Gewalterfahrungen. Eine Vertreterin des Bundesverbandes der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe (bff) sowie zwei Mitarbeiterinnen der Frauenberatungsstelle stellten dann das Projekt Suse auf regionaler und überregionaler Ebene vor.

 Daran anschließend wurde das Thema durch zwei Fachvorträge vertieft. Dr. Alexandra Dittmann-Balcar von der Institutsambulanz der LWL Klinik in Marsberg referierte zum Thema „Trauma und Behinderung“. Im zweiten Vortrag stellte Ricarda Kluge von Weibernetz e.V. die Idee der Frauenbeauftragten in Einrichtungen der Behindertenhilfe vor.

 An neun verschiedenen Thementischen bestand dann für alle Teilnehmenden die Möglichkeit, in kleinen Gesprächsgruppen verschiedene Aspekte des Themas miteinander zu diskutieren. Und nach Lösungen zu suchen. So stellten beispielsweise Präventionsfachkräfte an einem Thementisch ihre sexualpädagogische Arbeit für Menschen mit Behinderungen vor. Es wurde deutlich, dass gute Aufklärung und sexualpädagogische Begleitung eine vorbeugende Wirkung gegen Gewalt hat. An einem weiteren Thementisch wurde der besondere Bedarf von gehörlosen Menschen besprochen, ebenso rückten auch Jungen und Männer als Täter und Opfer in den Mittelpunkt des Interesses. „Hinschauen, nicht wegschauen!“ war das Fazit dieser Gesprächsrunde.

Im Rahmen des Fachtags entstanden viele neue Kontakte unter den Teilnehmenden. Es wurde deutlich, dass alle Beteiligten voneinander lernen können und wollen. Die Stimmung war engagiert und vom Optimismus gekennzeichnet, das Netz zum Gewaltschutz für behinderte Menschen in Zukunft noch enger zu knüpfen.

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