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Einladung zum Fachtag „Behinderung und Gewaltschutz“

Mittwoch, 06. Mai 2015 von 13.30 – 18.00 Uhr
im Kreishaus in Meschede

Frauen und Mädchen mit Behinderung sind weitaus häufiger von allen Formen von Gewalt betroffen als nicht behinderte Frauen. Andererseits haben sie weniger Zugang zu Informationen und Hilfsmöglichkeiten.

Deshalb hat der bff: Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe das Projekt „Suse – sicher und selbstbestimmt – Frauen und Mädchen mit Behinderung stärken“ ins Leben gerufen.

Zum Suse Fachtag am 06. Mai laden wir alle Interessierten und Fachleute mit und ohne Behinderung ein.

Ziel der Veranstaltung ist die Stärkung des regionalen Netzwerks im Hochsauerlandkreis. Hilfen hier vor Ort sollen besser ineinander greifen können, damit betroffene Frauen und Mädchen mit Behinderungen schnelle und professionelle Hilfe bekommen können.

Fachkräfte vor Ort müssen voneinander wissen und ihre Kräfte bündeln.

Neben inhaltlichem Input durch Fachvorträge soll an verschiedenen Thementischen genügend Gelegenheit zum fachlichen Austausch und für Vernetzung sein.

Wir weisen darauf hin, dass wir uns trotz des Projekttitels nicht nur auf Frauen und Mädchen beziehen möchten, sondern dass auch Männer und Jungen berücksichtigt werden sollen. Deshalb wird es hierzu einen eigenen Thementisch geben.

Die Veranstaltung wird in deutsche Gebärdensprache übertragen und die Räumlichkeiten des Kreishauses sind rollstuhlzugänglich.

Es besteht die Möglichkeit, Infomaterialien Ihrer Einrichtung auszulegen (s. Anmeldung).

Wir freuen uns auf Sie und auf einen interessanten Austausch!

Mit freundlichen Grüßen vom Team der Frauenberatungsstelle

Dipl. Soz. Gabriele Kersting                          Dipl. Psych. Barbara Hönsch

Soz. (M.A.) Eva Kästle                                       Evelyn Tillner

 

Anmeldeformular_Fachtag_6Mai15

Einladung_Fachtag_6Mai15

2. Suse Netzwerkstatt in Berlin

Wer war dabei?

Am 24.02.  waren in Berlin wieder alle fünf Modellregionen vertreten, einige davon verstärkt durch kompetente Kooperationspartnerinnen, und natürlich die Suse Frauen unseres Bundesverbandes.

Was ist bisher passiert?

Alle Modellregionen haben intensive Bestandsaufnahmen durchgeführt: wer sind die Akteure der Behindertenhilfe vor Ort? Was gibt es an Selbsthilfe  und an Unterstützungseinrichtungen? Wie ist der Stand der Vernetzung?

Überall ist es gelungen, das Thema Suse in der Region bekannt zu machen und – genau wie wir – hatten die Kolleginen den Eindruck, mit Suse offene Türen einzurennen.

Jede Modellregion  weist ihre Besonderheiten auf. Beispielsweise setzt Suse in Ostholstein einen Schwerpunkt im Bereich von Fortbildungsangeboten. Die Suse Frauen in Marburg haben Informationsmaterial für blinde Frauen entwickelt, da dort in der Region viele blinde und sehbehinderte Frauen leben. Der Wetteraukreis und Marburg haben gemeinsam „Suse in Hessen“ auf Landesebene etabliert.

In allen Regionen sind  große Netzwerktagungen in Planung oder bereits durchgeführt.

Was wird kritisch gesehen?

Übereinstimmend wird von der Erfahrung berichtet, dass es aufwendig und schwierig ist, Gelder für Suse aufzutreiben.  Einzig Suse auf Hessenebene hat für eine befristete Zeit Geld für eine halbe Personalstelle erhalten.

Ebenso ist die Finanzierung der Beratung gewaltbetroffener Frauen   wenig gesichert. Es fehlt in der Regel an finanziellen Möglichkeiten für Mobilität bzw. Begleitung, um Beratungstellen  oder andere Hilfsmöglichkeiten aufzusuchen. Darüber hinaus sind beispielsweise Gebärdendolmetscherinnen teuer und längerfristig kaum zu finanzieren.

Wie ist der Ausblick?

Insbesondere das Thema Nachhaltigkeit von Suse rückt mit Blick auf die Zukunft in den Fokus.

Es stellt sich die Frage, wie der Projektzeitraum bis Ende 2016 genutzt werden kann, um tragfähige Strukturen zu entwickeln. Dazu wird vor allem angestrebt, gut funktionierende Kontakte durch Vernetzung aufzubauen.

Auch die Entwicklung von neuen Materialien und der Ausbau des Fortbildungsbereichs wird als nachhaltig und effektiv eingeschätzt.

Ziel von Suse soll vor allem sein, langfristige Veränderungen sowohl in den Fachberatungsstellen und im Hilfesystem zu schaffen genauso wie  langfristige Veränderungen in den Einrichtungen der Behindertenhilfe.

 

Save the date: Fachtag am 6. Mai 2015

Mit dem Ziel, Frauen und Mädchen mit Behinderung zu stärken und ihnen leichter Zugang zum Hilfesystem zu ermöglichen, soll die  Vernetzung der Einrichtungen, in denen behinderte Frauen und Mädchen leben und arbeiten mit Beratungsstellen, TherapeutInnen, Kliniken etc. verbessert werden.

Dazu wird am 06. Mai ein Fachtag stattfinden, zu dem wir alle interessierten Fachleute und ebenso alle interessierten behinderten Menschen einladen.

Neben inhaltlichem Input durch Fachvorträge soll an verschiedenen Thementischen genügend Gelegenheit zum fachlichen Austausch und für Vernetzung sein.

Wir weisen darauf hin, dass wir uns trotz des Projekttitels nicht nur auf Frauen und Mädchen beziehen möchten, sondern dass auch Männer und Jungen berücksichtigt werden sollen. Deshalb wird es hierzu einen eigenen Thementisch geben.

Es besteht die Möglichkeit, GebärdendolmetscherInnen einzusetzen. Bitte melden Sie sich, wenn Sie Bedarf haben.


 Mittwoch, 06. Mai 2015 von 13.30 – 18.00 Uhr
im Kreishaus in Meschede

Wichtige Planung

Um die Vernetzung der Einrichtungen der Behindertenhilfe (Wohnheime, Werkstätten, Schulen etc.) mit dem Hilfesystem TherapeutInnen, Kliniken, Beratungsstellen, Opferschutz) im Hochsauerlandkreis zu erleichtern, arbeiten wir daran, alle Einrichtungen in eine webbasierte Landkarte einzupflegen.

Die Karte soll nicht nur das Auffinden von Hilfsmöglichkeiten vereinfachen, sondern auch eine Auswahl anhand von Suchkriterien ermöglichen. So soll die Karte z.B. Auskunft darüber geben, welche Einrichtungen barrierefrei sind, wo die Beratung von Menschen mit Lernschwierigkeiten oder einer Hörbehinderung möglich ist. Die Einrichtungen der Behindertenhilfe sollen die Möglichkeit erhalten, besondere Angebote ihres Hauses bezogen auf den Gewaltschutz in der Karte zu veröffentlichen z.B. ob es eine Präventionsfachkraft gibt, ob es Leitlinien zum Umgang mit Gewaltsituationen gibt etc.

Um diese Daten zu erheben, werden wir einen Fragebogen entwickeln. Dieser soll im Rahmen unseres Suse Fachtages am 06. Mai 2015 vorgestellt und verteilt werden.

Im Augenblick ist vorgesehen, folgende Daten zu erheben:

für die Behindertenhilfe:

Präventionsfachkraft, regelmäßige Fortbildungen der MitarbeiterInnen zum Thema Gewalt,

Richtlinien zum Umgang mit Gewalt, AnsprechpartnerIn zum Thema Gewalt, spezielle Angebote zum Gewaltschutz, Vernetzung

für das sonstige Hilfesystem:

Barrierefreiheit, Beratung von Menschen mit Lernschwierigkeiten möglich, Beratung von Menschen mit Hörbehinderung möglich, spezielle Angebote für Menschen mit Behinderung

Über weitere Anregungen und Ergänzungen würden wir uns sehr freuen. Bitte hinterlassen Sie einen Kommentar oder nehmen Kontakt zur Frauenberatungsstelle auf.

Netzwerktagung in Arbeit

Ein wichtiger Baustein des Suse-Projektes wird die große Netzwerktagung im Frühjahr 2015.

Die Netzwerktagung soll Menschen mit Behinderungen, Akteure der Behindertenhilfe und das Hilfesystem zusammenbringen, um neue Kontakte zu knüpfen und bereits vorhandene  Strukturen zu stärken. Dazu soll es fachlichen Input durch ExpertInnen geben. Und wir wollen die Gelegenheit nutzen, mit den hoffentlich vielen TeilnehmerInnen die aktuelle Situation im HSK zu diskutieren. Was läuft bereits gut, wo sind Mängel festzustellen, was wäre notwendig?

Wir sammeln bereits fleißig Adressen, um unsere Datenbank damit zu füttern und arbeiten an einer Konzeption für die Tagung. Dabei bewegen uns gerade die folgenden Fragen: Soll es ein oder mehrere Fachreferate geben? Wer aus der Nähe könnte als Expertin oder Experte zur Verfügung stehen? Zu welchen Themenbereichen soll es Thementische  geben? Wer könnte die Moderation übernehmen?

Viele gute Ideen schwirren bereits durch den Raum und die Tagung nimmt langsam Gestalt an!

Suse wird auf der AUW-Tagung der Lebenshilfe in Mülheim vorgestellt

Am 16.09.14 stellten wir gemeinsam mit Katharina Göpner vom bff das Suse-Projekt auf einer Fachtagung der Lebenshilfe in Mülheim/Ruhr vor. Auf der Tagung zum Thema Teilhabe nahmen verschiedene MitarbeiterInnen aus der ambulanten Behindertenhilfe teil. Suse stieß auf ein großes Interesse bei den TeilnehmerInnen und es ergaben sich lebhafte Diskussionen zum Thema Gewalt an Frauen in Einrichtungen der Behindertenhilfe.

Internes Suse-Arbeitstreffen

Am 10. September haben wir, die Mitarbeiterinnen der Frauenberatungsstelle, unsere Ziele des Suse-Projekts auf den HSK bezogen und deren Umsetzung  erarbeitet:

I. Ziele

  1. Frauen und Mädchen mit Behinderung stärken durch Informationen
    – über ihre Rechte
    – über Hilfsangebote (intern / extern)
    – über Präventionsangebote
    – über Ansprechpartnerinnen (intern / extern)
    – über Kursangebote (Wendo, etc.)
  2. Sensibilisieren von betroffenen Frauen und den Einrichtungen des Hilfesystems
  3. Gewalt vorbeugen, vermindern
  4. Bei Gewalt schneller reagieren können
  5. Reduzierung der Barrieren im Hilfesystem des HSK für Frauen mit Behinderungen

II. Umsetzung der Ziele

  1. Prävention ausweiten
  • Projekte wie „Ich bin richtig – Ich bin wichtig“ anbieten
  • Bereits vorhandene Präventionsfachkräfte in Einrichtungen des HSK für alle erkennbar machen
  • Vorträge zu Themen wie „Was sind meine Rechte?“

 

  1. Hilfesystem verbessern
  • Vernetzungsarbeit ausweiten und transparenter machen
  • Anforderungen, die eine Klinik / Therapeut_in/ soziale Einrichtung für die Arbeit mit best. Behinderungsarten erfüllen müssen, müssen klar definiert werden
  • Soziale Einrichtungen für das Thema Gewalt an Frauen mit Behinderungen sensibilisieren
    Richtet sich an soziale Einrichtungen und andere Hilfsangebote wie Kliniken, Therapeut_innen etc.
    Das Hilfesystem im HSK soll so ausgebaut werden, damit Frauen mit Behinderungen den gleichen Zugang dazu haben wie Frauen ohne Behinderungen
    Dazu gehört zum Beispiel Mitarbeiter_innen von sozialen Einrichtungen für die Belange von Frauen mit Behinderungen sensibilisieren bzw. erst ein Interesse dafür zu erwecken, also Frauen mit Behinderungen als eine wichtige Zielgruppe für den Gewaltschutz an die verschiedenen Einrichtungen herantragen
  • Auf der anderen Seite müssen die Einrichtungen mit den vorhandenen Möglichkeiten (Barrierefreiheit etc.) erfasst werden.
    Umgekehrt sollen auch Einrichtungen der Behindertenhilfe für die Belange von Frauen mit Gewalterfahrung sensibilisiert werden.
    Die Mitarbeiter_innen der Behindertenhilfe sollen nach den drei Jahren Laufzeit von Suse wissen, wie sie reagieren sollen und wohin sie sich wenden können, wenn Frauen in ihren Einrichtungen von Gewalt betroffen sind
  • Bedenken, welche Hindernisse es gibt, dass Hilfsangebote von sozialen Einrichtungen überhaupt in Erwägung gezogen werden: z.B.

–       finanzieller Art
–       personeller Art
–       Konkurrenzdenken

Personelle und finanzielle Ressourcen der verschiedenen Einrichtungen in den Blick nehmen und dementsprechend sinnvolle Unterstützungsangebote schaffen, Abstimmung von internen und externen Hilfsangeboten

  • Ausstattung und Material: Informationsmaterial, rollstuhlgerechter Zugang etc.

ExpertInnengespräch

Am 27. August trafen sich in der Frauenberatungsstelle ExpertInnen aus verschiedenen Einrichtungen der Behindertenhilfe.

Dieses erste Treffen sollte durch einen Erfahrungsaustausch zu dem bestehenden Hilfesystem bei Gewalt einen Eindruck zur
Ist-Situation vermitteln.

Auch Bedarf und Wünsche an das Suse-Projekt sollten auf diese Weise abgefragt werden.

Als teilnehmende ExpertInnen waren vertreten:

  • die Beratungsstelle für Menschen mit Behinderungen des HSK
  • die Leitung des Ambulant Betreuten Wohnen des Caritasverbands Brilon
  • die Förderschule an der Ruhraue in Olsberg
  • der Behinderteninteressenvertreter des Hochsauerlandkreises
  • Leitung und Präventionsfachkraft des Marcel-Callo-Haus des
    Caritasverbands Meschede

Nach der Vorstellung des bff: Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe und Erläuterung des Suse-Projekts bildeten folgende Fragestellungen die Basis für das ExpertInnengespräch:

  • Wie sind Ihre Erfahrungen mit dem Hilfesystem bei Fällen von Gewalt? (Internes Hilfesystem/ externes Hilfesystem)
  • Wie sehen Sie den Bedarf?
  • Was wurde durch die bisherigen Netzwerke erreicht?
  • Welche Wünsche haben Sie an das Suse-Projekt?
  • Gibt es Vorschläge für Themen und Referentinnen für die Suse-Netzwerktagung im Frühjahr 2015?
  • Wie würden Sie „Behinderung“ definieren? Welche Differenzierungen sind wichtig? Wo sollen wir für das Suse-Projekt die Grenzen ziehen?

Das Ergebnis zeigte, dass die bestehenden Strukturen und Hilfsangebote in den Einrichtungen sehr unterschiedlich ausgeprägt sind.

Daraus entwickelte sich die Idee, im ersten Schritt eine Analyse dieser bestehenden Strukturen und Hilfsangebote in allen Einrichtungen vorzunehmen.

So wird ersichtlich, welche Netzwerke und Hilfseinrichtungen fehlen und über externe Angebote abgedeckt werden müssen.

Ein deutlich formuliertes Ziel von Suse und der dazu im Frühjahr stattfindenden Netzwerktagung ist eine breite Sensibilisierung für das Thema.

Themenwünsche zur Netzwerktagung reichten von der Vermittlung von Basis-Wissen bis hin zu spezifischen Fachvorträgen wie z.B. zum Thema Trauma-Therapie bei Menschen mit geistiger Behinderung.

Bei dem abschließenden Versuch einer Definition von „Behinderung“ wurde schnell klar, dass dies auch für Fachleute äußerst schwierig ist. Das Fazit für das Suse-Projekt lautet daher, sich nicht auf bestimmte Formen von Behinderungen zu beschränken, sondern möglichst umfassend vorzugehen.